Jonathan Duhr, Praktikum am Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Januar 2023
Im Zuge meines praktischen Jahres im Studium der Veterinärmedizin an der FU Berlin habe ich ein vierwöchiges Praktikum im „Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger“ (INNT) absolvieren dürfen. Hierbei konnte ich im Labor von Dr. Markus Keller aktiv an der Forschung zu SARS-CoV-2-Infektion bei Nutz- und Haustieren mitarbeiten.
Nach einer Führung durch das gesamte Friedrich-Löffler-Institut (Insel Riems) und einem netten Kennenlernen, wurde ich in erste Methodiken eingearbeitet.
In meinem Praktikum war das Ziel Lentivirale Partikel zu erstellen, welche das S-Gen der SARS CoV2 Omicron-Variante exprimieren. Im Folgenden wurden mit diesem Zellen infiziert, die einen ACE2-Oberflächen-Rezeptor tragen. Anhand dieses Versuchs wurden Neutralisationstests durchgeführt, mit denen wir Seren verschiedener Spezies auf mögliche neutralisierende Eigenschaften untersuchten. Hierfür habe ich das S-Gen aus einem Omicron-Stamm mittels reverser Transkriptase und PCR amplifiziert und den Herstellungserfolg mit einer Gelelektrophorese überprüft. Anschließend habe ich vektor-vermittelt das PCR-Produkt in Bakterien kloniert und durch Midi- und Miniprep erneut Plasmide gewonnen.
Eine weitere Fähigkeit, die ich während meines Praktikums erlangen durfte, war das Passagieren von CRFK-Zellen und das Einbringen und Quantifizieren von IRES-ZsGreen Plasmiden in jene Zellen, um später einen potentiellen Gen-Transfer-Erfolg von neu eingebrachten DNA-Abschnitten nachweisen zu können.
Darüber hinaus habe ich Humane Nasen- und Rachenabstriche nach vorangegangener RNA-Isolierung mit Hilfe verschiedener Kits in einer qPCR auf SARS CoV 2 getestet, sowie Proben von Alpakas auf MERS in verschiedenen qPCR -Kits.
Zur Vorbereitung der Neutralisationstests habe ich verschiedene ELISA Methodiken für unterschiedliche Human- und Tierseren durchgeführt.
Dr. Markus Keller betreute außerdem die Versuchsmäuse des FLIs und gab mir einen Einblick in die Haltung und ermöglichte es mir selbstständig Geschlechtsbestimmungen und Anpaarungen durchzuführen.
In meiner Zeit am FLI konnte ich wöchentlich spannenden hausinternen Vorträgen sowie mehreren externen Gastvorträgen beiwohnen.
Alles in allem hatte ich vier außerordentlich spannende und lehrreiche Wochen. Ich möchte mich insbesondere bei Markus, Katrin, Laura und Celine bedanken, die sich sehr viel Zeit genommen haben mich ausführlich in die mir meist unbekannten Methoden einzuarbeiten und immer ein offenes Ohr für Fragen hatten.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Förderverein des FLI für die finanzielle Unterstützung.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich kann ein Praktikum im Labor von Dr. Markus Keller nur empfehlen.
Wahlpflichtpraktikum am Institut für Virusdiagnostik, Februar 2023
Im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Biologie und Diagnostik von Tierseuchenerregern“, bei dem in jedem Semester eine kleine Gruppe Veterinärmedizin-Studierender der LMU München nach Riems kommen, durften auch wir im Februar 2023 das Friedrich-Loeffler Institut besuchen.
An unserem ersten Tag wurden wir morgens bereits herzlich von Frau Dr. König begrüßt und bekamen eine kleine Einführung in das Institut, bevor auch schon der erste Vortrag von Herrn Dr. Eschbaumer über die institutsbegründende Maul- und Klauen-Seuche begann. Anschließend durften wir im Labor selbstständig eine PCR-Analyse durchführen und im Laufe der Woche Zellkulturen anlegen und Virusverdünnungsreihen pipettieren. Während einiger spannender Vorträge konnten wir uns mit Wissenschaftlern des FLI austauschen und bekamen viele interessante Einblicke in den Forschungsalltag.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Beer, welcher das Wahlpflichtfach ermöglichte, sich täglich für uns Zeit genommen hat und uns bei einem Rundgang die Insel zeigte.
Ebenfalls möchten wir uns ganz herzlich bei Frau Dr. Patricia König für die Begleitung während des gesamten Praktikums und Frau Ines Jakobi für die hervorragende Organisation und Kommunikation bedanken.
Vielen Dank an den Förderverein für die finanzielle Unterstützung unseres Aufenthalts auf der Insel Riems.
Melanie Westermann, Annemarie Knief, Maria Ertl, Mareen Vogler
Julia Schnieder, Praktikum in der Abteilung für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit, Januar 2023 - Februar 2023
Im Rahmen des „praktischen Jahres“ meines Tiermedizinstudiums an der LMU München, durfte ich im Institut für experimentelle Tierhaltung und Biosicherheit ein fünfwöchiges Praktikum absolvieren.
Da ich für ein Wahlpflichtfach bereits einmal im IVD war und es mir dort sehr gefallen hat, wollte ich nun auch nochmal ein anderes Institut kennenlernen. Die Pathologie fand ich im Studium immer sehr interessant und so fiel meine Wahl auf die AG Pathologie bei Frau Dr. Breithaupt.
In meiner Zeit am FLI habe ich nicht nur über die Pathologie viel gelernt, sondern konnte mich auch mit dem generellen wissenschaftlichen Arbeiten auseinandersetzen, was für das spätere Leben wirklich sehr wertvoll ist.
Ich bekam mein eigenes kleines Projekt - eine Gruppe plötzlich verstorbener Nacktmulle -, anhand dessen ich die vielfältigen Methoden der Pathologie und Histologie erlernen durfte. Ich konnte die Sektionstechnik an Ratten und Kaninchen erlernen, durfte zahlreiche Organe zuschneiden, Gewebeschnitte anfertigen und diese bearbeiten, färben und natürlich auch auswerten. Zudem durfte ich sehr eigenständig arbeiten und selber entscheiden, welche diagnostischen Schritte ich anhand meiner ausgearbeiteten Ergebnisse noch weiter in die Wege leiten würde. Ich lernte auch anhand der Präparate die pathologischen Erscheinungen einzelner Organe zu erkennen und einzuschätzen.
An dieser Stelle möchte ich nun ein großes Dankeschön an alle Personen aussprechen, die mir während meines Praktikums zur Seite gestanden haben und mir bei allen Arbeiten stets geholfen haben und immer ein offenes Ohr für meine Fragen hatten. Robin Brandt, Frau Czerwinski und natürlich Frau Dr. Breithaupt. Ich habe die Zeit wirklich sehr genossen, hatte viel Spaß und habe sehr viel gelernt. Ich würde mich jeder Zeit wieder für ein solches Praktikum entscheiden. Vielen Dank dafür!
Nora Wieneke, Praktikum am Institut für Epidemiologie, September 2022 - Februar 2023
Im Rahmen des verpflichtenden Praktikumssemesters in meinem Studiengang Medizinisches Informationsmanagement/eHealth an der Hochschule Stralsund, habe ich mich für ein 20-wöchiges Praktikum in dem Institut für Epidemiologie entscheiden.
Die Rinderseuche Infektiöse Bovine Rhinotracheitis, welche durch das Bovine Herpesvirus Typ 1 (BHV-1) ausgelöst wird, gilt in Deutschland seit über 20 Jahren als anzeigepflichtige Rinderseuche und wird aktiv bekämpft und unter anderem im „Herkunftssicherung- und Informationssystem für Tiere“ dokumentiert.
Ich durfte die angesammelten Daten hinsichtlich einiger Schwerpunkte analysieren. Da mir die Statistiksoftware R und Datenbanken schon aus dem Studium bekannt waren, fiel mir die Einarbeitung recht leicht. Mit Hilfe dieses Projekts konnte ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang mit großen Datenmenden, Statistik und dem Verstehen sowie Lösen komplexer Probleme deutlich verbessern und viele neue interessante Erfahrungen sammeln.
Auch die großartige Unterstützung seitens Dr. Jörn Gethmann und Ann-Kathrin Güttner möchte ich hervorheben und mit dafür bedanken. Ich habe mich immer willkommen gefühlt und konnte jederzeit Fragen stellen, falls ich Hilfe brauchte. Ein weiteres großes Dankeschön geht zudem an Dr. Jana Schulz, Dr. Carola Sauter-Louis und Ronald Schröder samt der restlichen Kolleg:innen am Institut, welche mich alle sehr herzlich aufgenommen und unterstützt haben.
Dem Förderverein des FLIs möchte ich genauso danken, da mir ein Teil meiner Fahrtkosten von Stralsund zur Insel Riems erstattet wurden.
Christoph Keisler, Praktikum am Institut für molekulare Virologie und Zellbiologie, August 2022 - Januar 2023
Als Teil meines Bachelorstudiums an der Fachhochschule IMC Krems in Österreich im Bereich „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ ist es vorgesehen, ein verpflichtendes Praktikum im 5 Semester zu machen, was gleichzeitig als Grundlage für meine anschließende Bachelorarbeit fungiert. Ich hatte das Glück mein Praktikum am FLI auf der Insel Riems im Labor von PD Dr. Thomas Hoenen zu absolvieren und aktiv an der Erforschung des Ebolavirus teilhaben zu können.
Da mich die Virologie schon immer am meisten interessiert hat, und es später mein Wunsch wäre, speziell in diesem Bereich Fuß zu fassen, war ich sehr angetan von meinem Forschungsprojekt, welches als Ziel die Markierung der Bestandteile der Ebolavirus-Einschlusskörperchen durch Proximity-Ligation hatte. Bei diesen Einschlusskörperchen handelt es sich vom Virus in der Zelle induzierte Strukturen, in denen das Genom der Ebolaviren kopiert und abgelesen ist, über deren Aufbau aber wenig bekannt ist. Zu Beginn des Projektes wurden verschiedene Biotin-Ligasen an das Ebolavirusprotein VP30 kloniert, welches sich in Einschlusskörperchen aufhält. Diese Biotin-Ligasen haben die Fähigkeit, alle in ihrer Umgebung befindlichen Proteine zu biotinylieren (=markieren), wodurch es dann möglich wird, diese markierten Proteine weiter zu analysieren. Mit Hilfe von Modellsystemen für den Replikationszyklus von Ebolaviren konnten anschließend die biologische Aktivität der VP30-Biotin-Ligasen getestet und verglichen werden mit der Aktivität vom Wildtyp VP30. Nach Auswahl der am besten funktionierenden Biotin-Ligase wurde dieses Konstrukt weiterverwendet und gezeigt, dass sich die VP30-Biotin-Ligase tatsächlich in Einschlusskörperchen befindet. Schließlich wurde das „Biotin-Labeling“ optimiert, um im Anschluss markierte Proteine zu extrahieren und mittels Massenspektrometrie weiter zu analysieren.
Ich möchte mich bei allen Kollegen für die tolle Zeit und die viele Unterstützung bedanken, vor allem aber bei PD Dr. Thomas Hoenen und bei Dr. Bianca Bodmer, welche mich bei meinem Projekt betreut und maßgeblich zum Erfolg dieses Projektes beigetragen haben. Außerdem möchte ich mich auch beim Förderverein für die finanzielle Unterstützung bedanken, welche mir wirklich sehr geholfen hat.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Keisler