Phylogeny of the koi herpesvirus (KHV) and development of a vaccine against koi herpesvirus disease (KHVD)
bearbeitet am Institut für Infektionsmedizin
Im Rahmen des Verbundprojektes „KHV-Vacc“ hatte ich die Möglichkeit im Labor von Dr. Sven Bergmann meine Dissertation zu Erarbeiten. Dabei fokussierte ich mich in einem Teil auf die Verbesserung der verwandtschaftlichen Verhältnisse des Koi-Herpesvirus (KHV), da bislang noch keine tiefergehenden Untersuchungen möglich waren und somit auch Seuchengeschehen schwer nachvollziehbar waren. Mit Hilfe der neu etablierten Methoden können Ausbrüche verstanden werden und auch auf deren möglichen Ursprung zurückverfolgt werden, ähnlich einem Vaterschaftstest. Im zweiten und auch größeren Teil ging es um die Schaffung eines Lebendimpfstoffes zur Bekämpfung des KHV und seiner Erkrankung, welche weltweit verheerende Verluste in der Karpfen- und Koi-Industrie verursachen. Das erprobte Impfvirus konnte in unseren Versuchen die Tiere zu 100% schützen, nach zweimaliger Gabe. Zudem ist es uns gelungen den Impfstoff sowohl über ein Bad als auch oral (Futter) oder als Kombination aus beiden zu verabreichen. Eine erfolgreiche orale Gabe eines KHV-Impfstoffkandidaten war bis dato keiner Arbeitsgruppe gelungen. Da uns ferner die Ursache dieser verminderten Virulenz interessierte, wurde das Erbgut des Virus analysiert. Dabei fiel uns auf, dass große Teile eines Genes fehlten. In weiteren Untersuchungen stellte sich heraus, dass dieses Gen einen entscheidenden Einfluss auf die Virulenz des Virus hat. Glücklicherweise ist dieses Gen auch bei verwandten Viren, dem Karpfenpockenvirus und dem Goldfischherpesvirus zu finden. Somit scheint es möglich zu sein, auch gegen diese Viren einen Impfstoff zu erzeugen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Prof. Dr. Cornelia Silaghi und Dr. Dr. Sven Bergmann für ihre hervorragende Betreuung und Hilfe bedanken. Weiterhin danke ich dem Förderverein des Friedrich-Loeffler-Instituts für diese Würdigung.
In der Abbildung sind die drei optimierten Immunisierungsstrategien zu sehen: zweimalige Immunisierung mittels Bad, Kombination aus Bad und oraler Gabe und zweimalige orale Immunisierung (von oben). Zwischen den beiden Immunisierungsschritten wurde 35 Tage gewartet, nach weiteren 35 Tagen (70 dpi = Tage nach Immunisierung) wurden die Tiere mit einem virulenten Wildvirus belastet um den Erflog der Immunisierung zu testen. Alle immunisierten Tiere überlebten Immunisierung und Belastung.
Abb: S. Klafack