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Förderpreise 2023

Towards Licensing of a Vaccine Candidate Against African Swine Fever and Recent Advances in German Surveillance and Diagnosis

 

bearbeitet am Institut für Virusdiagnostik

 

Die Afrikanische Schweinepest hat sich in den vergangenen Jahren zur größten globalen Bedrohung für Schweinehaltungen entwickelt. Die Viruserkrankung verursacht enorme ökonomische Verluste, geht mit immensem Tierleid einher und bedroht seltene Wildschweinspezies sogar in Ihrem Überleben. Auch Deutschland ist seit 2020 von einem anhaltenden Seuchengeschehen betroffen. Es ist davon auszugehen, dass die Panzootie mit den verfügbaren Bekämpfungsmaßnahmen nicht eingedämmt werden kann.

Große Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation wird in die Zulassung eines Impfstoffs gegen die ASP gesetzt. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen meines Promotionsprojekts die Suche nach einem sicheren und wirksamen Impfstoffkandidaten vorangetrieben, der die Anforderungen für eine EMA-Zulassung erfüllt. Mit den in mehreren Tierversuchen erlangten neuen Erkenntnissen über den vielversprechenden Impfstoffkandidaten "ASFV-G∆MGF", welche seine Wirksamkeit bestätigen und Möglichkeiten zur oralen Immunisierung von Wildschweinen aufzeigen, kommen wir einem praxistauglichen ASPV-Impfstoff näher. In einer Stabilitätsstudie wurden genetische Veränderungen des Impfstoffkandidaten aufgedeckt, die zum Verständnis der Mechanismen viraler Evolution beitragen können und eine Grundlage für eine Nutzen-Risiko-Bewertung des Impfstoffs bieten.
Darüber hinaus zeigen die in meine Arbeit eingeflossenen Studien Ansatzpunkte zur Verbesserung der vorhandenen Bekämpfungsmethoden auf. Die Einbeziehung genomischer Daten in die Tierseuchenüberwachung erlaubt zukünftig einen genaueren Einblick in die Krankheitsdynamik und Epidemiologie. Wir haben fünf genetische Linien und zehn Varianten der in Deutschland vorkommenden ASP Viren mit der dazugehörigen geografischen Verteilung beschrieben und ermöglichen so molekulare Analysen, deren Ergebnisse direkt in epidemiologische Untersuchungen einfließen können.
Eine möglichst effiziente Diagnostik bleibt dabei aber ungeachtet anderer wirksamer Bekämpfungsmethoden unverzichtbarer Teil der ASP-Bekämpfung. Zur Optimierung der etablierten Arbeitsabläufe haben wir die am besten geeigneten Probenarten für die Labordiagnose definiert, und den Einsatz von Lateral-Flow-Tests für eine zuverlässige Felddiagnose evaluiert.
In Summe unterstreichen die in meine Dissertation eingeflossenen Studien, dass wir ein kombiniertes Instrumentarium an wirksamen Maßnahmen brauchen und diese stetig weiterentwickeln müssen, um die ASP erfolgreich in den Wild- und Hausschweinebeständen in Deutschland und weltweit zu bekämpfen.

Ich möchte mich für die Auszeichnung meiner Arbeit durch den Förderverein des Friedrich-Loeffler-Instituts herzlich bedanken und an dieser Stelle auch meine Dankbarkeit an meine Betreuer, Kollegen und Freunde am FLI zum Ausdruck bringen!

Foto: Paul Deutschmann