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Förderpreise 2024

Influences of glyphosate residues in combination with varying concentrate feed proportions in the ration on the health of German Holstein cattle

 

bearbeitet am Institut für Tierernährung

 

Glyphosat ist eine aktive Substanz in gängigen Breitband-Pflanzenschutzmitteln, z.B. Roundup Rekord. Der weltweite Einsatz glyphosathaltiger Herbizide und daraus resultierende nachweisbare Glyphosat-Rückstände in Futtermitteln sorgen für eine potentielle Exposition von Rindern und ihren Nachkommen. Um potentielle Auswirkungen auf die Gesundheit von Rindern unter vor einigen Jahren in der Landwirtschaft in Deutschland gängigen Expositionsbedingungen zu untersuchen, wurden kontrollierte in vivo-Fütterungsstudien mit (z.T. trächtigen) Milchkühen und Bullen durchgeführt. Die Tiere erhielten jeweils über mehrere Wochen Futterrationen mit Glyphosat-Rückständen (Glyphosatgruppen) oder unbehandelte Kontrollrationen (Kontrollgruppen) sowie unterschiedliche Kraftfutteranteile in der Ration (niedriger bzw. hoher Anteil), um Kraftfutter-abhängige Effekte von Glyphosat zu untersuchen. Kraftfutter ist energiereiches, rohfaserarmes Futter, das als gängige Fütterungspraxis verwendet wird. Aus dieser Fütterungstaktik resultierten vier Versuchsgruppen je Studie. Innerhalb der Studien wurden je nach Fragestellung regelmäßig Proben, z.B. Blut- und Futterproben, genommen und Daten, z.B. Lebendmassezunahme, Futteraufnahme, erhoben und statistisch ausgewertet. Nach Absetzen des Versuchsfutters und einer Auswaschperiode wurden die Kälber der Milchkühe geboren und auf Auffälligkeiten untersucht. Eine schematische Übersicht über die Versuche und untersuchten Daten ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1: Schematische Übersicht zu den einzelnen Glyphosat-Studien, die am Friedrich-Loeffler-Institut durchgeführt wurden, und eine Auswahl erfasster Daten (Schema erstellt in Biorender.com).

Insgesamt lagen verschiedene Parameter im Fokus der Studien: bei den Milchkühen Parameter mit Bezug zur Lebergesundheit (z.B. Blutparameter, die als Indikatoren für die Lebergesundheit dienten, Leberhistologie und das Lebertranskriptom), bei den Kälbern Parameter mit Bezug zu potentiellen teratogenen Effekten (z.B. Missbildungen) sowie Blutparameter (z.B. klinische Chemie, Hämatologie, Funktionalität der Blutzellen, DNA-Integrität & Genexpression in den Blutzellen) und bei den Bullen Leistungsbezogene (z.B. Lebendmassezunahme) und ebenfalls Blutparameter (s. Kälber). Sowohl bei Milchkühen, als auch bei den neugeborenen Kälbern und den Bullen konnten unter den getesteten, praxisnahen Bedingungen, keine negativen Effekte von Glyphosat alleine oder in Abhängigkeit des Kraftfutteranteils in der Ration auf die untersuchten Parameter festgestellt werden. Im Gegensatz dazu, wurden Einflüsse durch unterschiedliche Kraftfutteranteile und der Versuchszeit auf viele der getesteten Parameter beobachtet, z.B. deuteten Ergebnisse bei den Milchkühen auf eine gesteigerte Stoffwechselaktivität der Leber aufgrund von hohen Kraftfutteranteilen in der Ration hin. Nichts desto trotz sind weitere Studien notwendig, um potentielle statistisch signifikante Effekte von Glyphosat auf einzelne Parameter weiter zu untersuchen.